Freitag, 22. Juli 2005

Was nun?

Nach einer Tasse Kaffee setzte ich mich heute Morgen an einen Aufsatz den ich vor wenigen Tagen begonnen hatte und nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass ich mich thematisch festgefahren hatte.
Erst nach etwas Essen, Fahrrad fahren und einer Dusche ging es wieder langsam voran. So gut, dass ich jetzt hier sitze und auch nicht weiss, was ich eigentlich schreiben soll.

Ich denke, man muss ab und an akzeptieren, dass man weder weiss was man will noch ob man ueberhaupt etwas will.

...

He was gone.
Gone is somewhere.

Donnerstag, 21. Juli 2005

Westerwelle bei Goya

Die Goya-Ausstellung ist tatsaechlich auf dem besten Weg den Pfad der MOMA-Ausstellung des letzten Jahres einzuschlagen.
Zwei Stunden in der Warteschlange sprechen fuer sich. Der ein oder andere Ostberliner mag sich dabei an die Schlangen erinnern, als die Deutschmark gegen die alte DDR-Waehrung eingetauscht wurde oder als der Westen den Spass am Konsum in Form von Neueroeffnungen im Bereich der Einkaufszentren zelebrierte.

Das Phaenomen der Ausstellung - also das was sie ausloest, indem sie ganze Busladungen von Touristen und Interessierten vor der Museumsinsel ausspuckt - erscheint mir aussagekraeftiger und faszinierender als die Ausstellung selbst.
"Goya - Der Prophet der Moderne": Mit so einer knackig-frischen Phrase garantiert man sich Aufmerksamkeit, aber dass diese Formulierung eher mit einem Fragezeichen abschliessen sollte, stoehrt dabei weniger.
Nicht dass ich versuche Goya seine 'Andersartigkeit' abzusprechen. Formal und in Teilen inhaltlich bietet er - vergleicht man ihn mit seinen Zeitgenossen - durchaus neue Ansaetze. Insbesondere im Bereich des Drucks und der Radierung wendet er sich Themen zu, die zu seiner Zeit mittels dieses Mediums bei keinem anderen Kuenstler zu finden sind. Da werden Torheiten dargestellt, Aengste, Monstren, das Groteske, aber zugleich "zutiefst menschliche" Eigenschaften (so Baudelaire).

Und anscheinend dachte sich Westerwelle die Sommerpause mal sinnvoll zu gestalten und entschied sich daher auch mal ein wenig Kultur zu konsumieren.
Zwar sah ich ihn nicht in der Goya-Ausstellung im zweiten Stock, aber dafuer im dritten Stock bei den Romantikern.
Ich nehme an, dass er auch Goya gesehen hatte, aber dass er sich dann noch die Zeit nimmt, die wenig bis gar nicht besuchten Bereiche des Museums zu erkunden, verdient einen Sonderpunkt.
Wofuer ich ihm diesen Sonderpunkt gutschreiben wuerde - das muss ich mir noch ueberlegen.

Dienstag, 19. Juli 2005

Wer noch jung ist, ... Teil 2

Ja, mach ruhig blau, wird dir nichts schaden.

Montag, 18. Juli 2005

Goya

goya-cheesequeso

Morgen geht es dann fuer zwei Tage nach Berlin. Unter anderem wollen wir uns dabei die aktuelle Goya-Ausstellung ansehen.
Aehnlich der MOMA-Ausstellung vor einem Jahr spielt auch hier Geld eine grosse Rolle. Zum einen die Versicherungssumme fuer die einzelnen Werke die vom Land getragen werden, zum anderen die Erwartungen in Bezug auf die Besucherzahlen. MOMA in Europa - das hatte Schwaerme von Menschen angezogen. Auch Goya ist ein wenig wie ein kultureller Blockbuster angelegt. Die erste Goya-Ausstellung dieser Art ausserhalb Spaniens, einige Arbeiten sind zum ersten mal ausgestellt, etc. Kunst und Konsum - dies interessiert mich im Augenblick immer mehr.
Das sollte aber dennoch nicht davon ablenken, dass Goya eine herausragende Figur innerhalb der Kunstgeschichte ist.
Seine Drucke - die er abseits seiner kommerziellen Arbeit fuer das Koenigshaus anfertigte - kenne ich bereits und daher bin ich besonders auf seine Malerei gespannt, die ich bislang nie im Original betrachten konnte.
Auf den ersten Blick wirken seine Portraits z.B. des Adels banal, ununterscheidbar von anderen Arbeiten dieser Art, belanglos, ein wenig droege und weniger ueberraschend. Doch nach einem zweiten und dritten Bild werden die schwuelstigen Gesichter noch schwuelstiger. Die angedeutete Dekadenz der damaligen Oberschicht wird noch ausgepraegter, noch ein Stueck dekadenter, noch eine Spur aufgesetzter, noch ein wenig ueberzeichneter.
Gemalte Parodie, die sich nicht sofort als diese zu erkennen gibt.

Wer noch jung ist, ... Teil 1

Ja, fahr ruhig alle Abkürzungen. Du musst dann eh die Umleitung nehmen.

Sonntag, 17. Juli 2005

aus der Versenkung

Nein, es handelt sich bei meiner Zurueckhaltung der letzten Wochen weniger um ein Sommerloch als vielmehr um einen rasanten Anstieg von zu erledigender Arbeit.
Dies ist zwar noch immer nicht vollstaendig bewaeltigt und es wird im August wieder zu Unterbrechungen kommen (dann aber wegen einiger geplanter Reisen), aber bis dahin werde ich mich ab und an hier aufhalten.
Der zweite Grund waere die Bezahlung des Blogs via Ueberweisung. Das dauert in der Regel. Manchmal sogar sehr lange. Ich habe aber jetzt die naechsten zwei Monate uebernommen und Herr Cut hat bereits fuer einen Monat bezahlt, also waeren die naechsten drei Monate abgedeckt.
Jedes Mal nur um einen Monat zu verlaengern macht wegen der langen Wartezeiten - zumindest bei Ueberweisungen - letztendlich wenig Sinn.

Montag, 23. Mai 2005

Nordrheinwestfaelisches Kurzzeitgedaechtnis

Juergen Ruettgers:
"Ich bin gegen Studiengebühren, denn sie belasten die Studenten während des Studiums. Also in einer Zeit, in der sie Unterstützung nötig haben. Das schreckt ab", sagte er zum Beispiel am 3. März 1996 dem Kölner "Express". Zudem sei fraglich, ob die Hochschulen wirklich von einer Studiengebühr profitieren würden: "Die Versuchung der Länder wird groß sein, mit diesem Geld eigene Haushaltslöcher zu füllen."

Ich erinnere ungern daran, aber waren es nicht Merkel und die CSU, die den Irakkrieg befuerworteten?
War es nicht Stoiber, der nach Washington, D.C. reiste, um dem US-Praesidenten seine Zustimmung fuer den Krieg auszudruecken?
War es nicht die CDU/CSU, die mit Aengsten spielte und sagte, dass eine Verstimmung mit den USA wirtschaftliche Folgen fuer Deutschland haette?
War es nicht die CDU/CSU, die vor den Landtagswahlen ankuendigte die Subventionen fuer den Kohleabbau zu halbieren?
War es nicht die CDU/CSU, die den Kuendigungsschutz lockern moechte?
War es nicht die CDU/CSU, die Hartz IV als eine notwendige Reform bezeichnete und entscheidend dazu beitrug, dass diese umgesetzt wurde?
Ist es nicht die CDU/CSU, die ihre Verantwortung einer konstruktiven Opposition in ihrer Blockadefunktion erfuellt sah?

Bitte spaetestens jetzt anfangen zu denken!

Sonntag, 22. Mai 2005

Danke NRW.

NRW - super gemacht!
So vollkommen wider Erwarten die CDU/CSU gewaehlt.
Natuerlich wird jetzt auch alles besser und toller!
Und als erstes duerfen sich schon mal die Studenten in die Reihe der Bezahlenden begeben. Das wird diese ohnehin freuen. Eliteuniversitaeten und zahllose Menschen mit Arbeit sind ab jetzt im Grunde Teil der Realitaet. Ja, ja - ihr werdet es sehen!
Das Duo Merkel/Stoiber traegt ab jetzt die Freiheit auch in den entlegensten Winkel Deutschlands.

Eurovision

Das Produkt 'Gracia' hat gluecklicherweise vergeigt (ich sage 'Produkt', da ich den Menschen 'Gracia' nicht kenne und daher auch nicht kritisieren werde).
Dennoch bereitet sich RTL auf eine neue Castingshow vor, die wieder einmal einer medialen Eintagsfliege ins Fernsehen verhelfen will.

Deutschland ist nicht nur wirtschaftlich und bildungspolitisch ein europaeisches Schlusslicht - nein, es ist auch noch dickkoepfig genug sich auf dem Weg in die Mainstream-Musik selbst ein Bein zu stellen. Und das ganz freiwillig und zum wiederholten Male.
Am besten ignorieren, so dass die Einschaltquoten auch noch dem letzten Trotzoptimisten bei RTL einen Funken Einsicht verschaffen.

Disklammer

Cut1977 und Pluswit versuchen es.

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