Der Ex-Kanzler und die Medien

Nur ein kurzer Kommentar zu der momentanen Berichterstattung über die angebliche 'Affäre' der neuen Berufswahl des Ex-Kanzlers Schröder.

Ich gewinne den Eindruck, dass die sogenannten 'Pressestimmen' eigentlich nur froh sind, dass sie es einmal auch schaffen eine auf der Hand liegende Verbindung zum Kreml festzustellen. Nur merken sie leider nicht oder verweigern es schlicht, dass sich darin auch sogleich die ganze konstruierte Brisans der Meldung erschöpft.

Das, liebe Leser, nennt man Medienmasturbation.
Cut1977 - 13. Dez, 16:57

Aber es geht doch darum, inwieweit frühere "politische" Beziehungen zum Kreml hergestellt wurden, um eine Basis zu schaffen, in der Schröder überhaupt die Möglichkeit hat, einen Job zu bekommen, der weitaus besser bezahlt sein wird als der Kanzlerjob.
Ein Politiker muss eben in seinem Politikerleben glaubhaft bleiben, darf sich nicht von anderen bezahlen lassen oder politische Entscheidungen so treffen, um sich in der Zukunft Vorteile zu verschaffen.
Aufgrund dieses Jobs stellt sich eben die Frage, inwieweit der Ex-Kanzler Entscheidungen zu seinem oder dem Gemeinwohl getroffen hat.
Es war lange Zeit die Rede, schon 2002, dass Schröder und Gattin Hauptwohnsitz nach New York verlegen wollten. In meinen Augen hätten sie das wohl nicht geplant, wenn Schröder heimlich mit dem Kreml geliebäugelt hat.
In meinen Augen ist das jetzt ein Job, der sich "spontan" ergeben hat. Aber als wichtigste Person der Öffentlichkeit sollte Schröder einfach ein klares Statement abgeben.

pluswit - 13. Dez, 19:08

Erst einmal wissen nur Schröder und seine Frau selbst wo sie hin wollten, wo sie gerade sein wollen und wo sie in Zukunft sein werden. New York hin oder her - das ist Spekulation.

Ich finde die Diskussion daher merkwürdig, da Schröder zunächst einmal nie einen Hehl aus seiner guten Beziehung mit Putin gemacht hat. Und jetzt so zu tun, als sei dies eine dubiose Entscheidung ist fragwürdig. Des weiteren hatte er schon während seiner Kanzlerschaft wesentlich dazu beigetragen, dass diese Pipeline überhaupt realisiert wurde. Dass er nun den Aufsichtsratsvorsitz übernimmt ist eher eine positive Entwicklung, da er - und das unterstelle ich ihm - seine guten Beziehung dazu nutzen wird, um den Ausbau der Pipeline fair zu kontrollieren. Nicht Schröder wird hier vom Kreml beeinflusst, sondern Schröder hat im Gegenteil die Möglichkeit den Kreml positiv zu beeinflussen.
Cut1977 - 13. Dez, 19:38

Das ist ungefähr so, als würde ich beim CIA an die Tür klopfen und sagen: "Leute, jetzt lasst es doch mal mit dieser Heimlichtuerei und sagt den Leuten klipp und klar was Sache ist, okay?" Schröder beeinflusst den Kreml in keinster Weise, niemals.
Es geht doch hier nicht um eine freundschaftliche Beziehung, zumindest nicht für die Öffentlichkeit. Da er Deutschland regiert hat, muss er Rechenschaft ablegen. So wie SPD-Politiker Rechenschaft über ihre Gehälter ablegen mussten, damit gesichert war, dass sie nicht von VW bezahlt wurden und somit in den Verdacht geraten, politische Entscheidungen aufgrund von Gehaltszahlungen getroffen zu haben. Das ist einfach unseriös.
Was ich persönlich glaube und wie befreundet Schröder und Putin sind, spielt dabei keine Rolle. Ich vermute dahinter auch keine fiesen Machenschaften, aber eine Diskussion ist es allemal wert.

pluswit - 13. Dez, 21:09

Den Vergleich mit der CIA verstehe ich nicht - der hinkt.
Und natürlich hat Schröder die Möglichkeit den Kreml zu beeinflussen.
Wieso ist der Kalte Krieg beendet worden? Weil keiner den anderen beeinflussen konnte?

Disklammer

Cut1977 und Pluswit versuchen es.

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